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Thursday, February 21, 2008

Der jüngste Staat - Kosovo








Der Kosovo hat sich am 17. Februar für unabhängig erklärt und ist damit der jüngste Staat der Erde. Das Gebiet war faktisch aber schon seit dem Kosovokrieg 1999 von Serbien getrennt - ob es als Staat lebensfähig ist steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

Bisher haben noch nicht alle Staaten darüber entschieden, ob sie den Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen. Klar ist, dass er auf absehbare Zeit auf internationale Unterstützung angewiesen sein wird. Dabei hat vor allem die europäische Gemeinschaft, nicht nur durch ihre Friedensmission, sondern auch schon durch sein Engagement im Kosovo-Krieg eine große Verantwortung für die Zukunft des Landes, dessen innere Konflikte noch lange nicht gelöst sind.

Der Kosovo, benannt nach dem Amselfeld (Kos = serbisch für Amsel), einem historischen Schlachtfeld nahe der Hauptstadt Pristina ist ein sehr bergiges Gebiet. Es wird bewohnt von etwa 88% Albanern, 8% Serben, sowie Roma, Türken, Aschkali (Kosovo-Ägypter) und Bosniern. Die Ebenen des Landes sind fruchtbar und der Untergrund birgt viele Rohstoffe: Zink, Blei, Nickel, Kupfer, Uran und sogar Silber und Gold machen die Region eigentlich reich - nicht aber ihre Bewohner: Das Durchschnittseinkommen der Kosovaren betrug im Jahr 2005 gerade mal 893 Euro, das niedrigste von ganz Europa.

Gleichzeitig leidet das Land unter einer hohen Kriminalität und seiner besonderen demographischen Zusammensetzung: Über die Hälfte der etwa 1,9 Millionen Bewohner ist jünger als 20 Jahre, im Jahr 2025 wird sich die Einwohnerzahl bereits verdoppelt haben. Einer schwungvollen wirtschaftlichen Entwicklung stehen aber die geographischen Faktoren im Wege: Für Handel fehlen etwa ein Meereszugang, die Infrastruktur des Landes ist kaum entwickelt. Eine wirtschaftliche Eingliederung des Landes in die europäische Union steht noch aus.

Über die mögliche Zukunft des Kosovo in Europa gibt es mehr Informationen direkt bei der EU hier.

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