MARI

Thursday, May 29, 2008

Hans Roslings "Gapminder"

Das verbreitete Bild des Zustandes unserer Welt heute sieht etwa so aus: In West-Europa und den anderen Staaten der OECD, dem "Country-Club der Vereinten Nationen", leben die Menschen in Wohlstand, mit hoher Lebenserwartung und wenig Kindern. Überall sonst vermuten wir Dunkelheit, Armut und vor allem unverändert Hoffnungslosigkeit.


Aber ist die Welt tatsächlich so eindeutig zweigeteilt in reich und arm?

Hans Rosling, ein schwedischer Professor für internationale Gesundheit in Stockholm ist da anderer Meinung. Nach Jahrzehnten der Feldforschung und vielen tausend Interviews mit Menschen aus den so genannten "dritte-Welt Ländern" glaubt er, genug gesehen zu haben um ein anderes Bild der Welt zu beweisen. Und das tut er in einer spektakulär eingängigen Weise, kostenlos und einfach zugänglich über das Internet:

Auf seiner Gapminder-Homepage macht er statistische Daten zugänglich und visualisiert sie, indem er die Daten im Zeitverlauf animiert. So kann man dort den Entwicklungsstand von Bangladesh in einem "Wettrennen" gegen Pakistan antreten lassen und die immensen Veränderungen in den meisten "Entwicklungsländern" im Zeitraffer beobachten. Beliebige Länder lassen sich in ihrer Entwicklung vergleichen. Jedes Land ist als ein Kreis entsprechend seiner Größe dargestellt und je nachdem welche Entwicklungs-Parameter eingestellt sind , können wir wie in einem Glas Soda beobachten, wie die Bläschen aufsteigen und sich der Zustand unserer Welt verändert hat und vielleicht weiterhin verändern wird.

Und tatsächlich ist so mancher statistisch belegter Entwicklungsparameter (wie zum Beispiel Lebenserwartung, pro Kopf-Einkommen oder pro Kopf CO²-Ausstoß) für eine Überraschung gut. So kann sich jeder selbst davon überzeugen, dass so manches Bild, das wir uns heute von der sogenannten "dritten Welt" machen, tatsächlich ein halbes Jahrhundert alt ist und heute nur noch wenig mit der Realität zu tun hat.

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